Ein Wochenende in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz – Fotografische Freude und Freundschaft

Die Sächsische Schweiz

Ich wusste lange Zeit eigentlich nicht viel von diesem Gebiet und habe nur hin und wieder jenen, doch etwas nach Fantasie klingenden Namen, aufgeschnappt.

2024- das Caspar-David-Friedrich-Jahr - da war er wieder dieser Name, und schwupp stand er auf meiner Liste.

Die Sächsische und Böhmische Schweiz faszinieren durch ihre einzigartigen Sandsteinformationen. Typisch sind Tafelberge, Felsnadeln, Schluchten und Überhänge.

Wie es das Schicksal oder der Zufall wollte, suchten meine vier Wander- und Fotofreunde, mit denen ich gemeinsam Schottland „überlebt“ habe, einen Ort für ein gemeinsames, nostalgisches Wochenende. Irgendwie haben wir es geschafft uns nicht aus den Augen zu verlieren, was schon an ein Wunder grenzt. Eine Hütte samt Matratzenlager war schnell gebucht und die Vorfreude auf eine gute Zeit groß.

Ein Abend voller Erinnerungen

Freitag Nachmittag trudeln langsam alle ein, aus allem Richtungen Deutschlands kommend und ich aus Österreich. Auch für mich sind es fast 450km und mindestens fünfeinhalb Stunden Fahrzeit durch ganz Tschechien. Vier Männer, eine Frau und Trudi der Hund. Die Wiedersehensfreude ist groß und wird mit schottischem Whiskey und Bier besiegelt. Bei selbstgekochtem Essen schwelgen wir in Erinnerungen an vergangene Reisen, begleitet von Videos und Bilderserien. Es ist ein Abend, der nicht nur unsere Freundschaft, sondern auch unsere gemeinsame Leidenschaft für die Fotografie, die Natur und das Draußensein feiert.

Samstag - eine verschneite Wanderung - Ziel Polenztal und der Malerweg

Der leichte Schneefall hat die Landschaft in eine zauberhafte Szenerie verwandelt – die letzten Blätter der Buchen leuchten warm im Sonnenlicht. Die Sandsteinfelsen, weiß angezuckert und akzentuiert, strahlen ihre typische Wärme aus, sodass man nicht umhin kann, sie zu berühren. Bäume krallen sich in die bizarren Felsformationen, Vorbilder an Lebenswillen.

Den Malerweg schaffen wir nicht ganz, da wir viel zu beschäftigt sind, dieses "Schön" einzufangen. Das ist toll an solch einer Truppe, es fühlt sich jeder frei zu tun was er möchte und man hat Zeit, die Welt durch einen Sucher zu betrachten. Bevor es Abend wird, noch ein kurzer Abstecher zur Basteibrücke, dem Wahrzeichen der sächsischen Schweiz. Trotz November sind immer noch viele Menschen hier. Ich mag das Gedränge nicht, aber der Blick hinunter zur Elbe ist fantastisch.

Bei Gedanken an Stefan und seine tollen Abschlussvideos, sichten auch wir noch am Abend unsere Bilder und Boris stellt eine kleine Präsentation mit Musikuntermalung zusammen. Ein wundervoller Tag geht zu Ende, mit neuen Träumen, neuen Wünschen und dem Versprechen sich wiederzusehen.

Sonntag - Wachbergbaude

Es regnet und wir verbringen viel Zeit mit dem gemeinsamen Frühstück und Plaudern. Mittags verlässt uns schon einer und wir wandern nur noch zu viert auf den Wachberg zur Wachbergbaude, einem Wirtshaus, von wo aus man einen Blick über die sächsische Schweiz genießen kann.

Danach trennen sich unser aller Wege - wieder einmal.

Montag - Böhmische Schweiz

Ich entscheide mich noch zwei Nächte in der Böhmischen Schweiz zu bleiben und fahre nach Mezná, in ein sehr nettes Hotel. Als ich ankomme ist es schon Nacht und ich sehe nicht viel von der Umgebung. Gleich von dort starten zwei Wanderwege, der eine in die Kamnitzschlucht, der andere zum Prebischtor. Die Schlucht ist schon im Winterbetrieb und der Weg zum Prebischtor aus Sicherheitsgründen gesperrt. 2022 hat es dort gebrannt und die verkohlten Bäume kann man überall noch sehen. Ich wähle also einen anderen Ausgangspunkt zum Prebischtor und wandere durch diese bizarre Landschaft von Felsen, toten und jungen neuen Bäumen.

Dienstag - ein mystisches Ende

Auf meiner Heimreise Richtung Wien, mache ich noch einen Abstecher zu den Basaltformationen des Herrenhausfelsens. Die Säulen, die wie Orgelpfeifen aus dem Boden ragen, wirken im Nebel geradezu mystisch – ein letzter Höhepunkt dieser kurzen Reise. 30 Millionen Jahre sind diese Felsen alt und zählen zu den ältesten Schutzgebieten Europas. Die kleinen Ortschaften auf tschechischer Seiten haben noch einiges zu bieten. Viele alte Holzhäuser, Kapellen und Naturdenkmäler. Ich denke, hier gibt es noch vieles zu entdecken.

Danke Christoph, Thomas & Trudi, Jörg und Boris für diese gemeinsame Zeit!
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